Die Welt braucht Kunst

– aber was braucht die Kunst?! –

Wir wissen ́s , wir wissen ́s – die Gesellschaft braucht wesentlich mehr als nur Kunst, um diese Welt nicht in Schutt und Asche zu legen. Wir wissen auch, dass sich Kunst oft wie ein Luxus für diejenigen anfühlt, die privilegiert genug sind, nicht täglich ums Überleben zu kämpfen. Vielleicht ist dies nur ein Weg, um sich selbst gegenüber zu rechtfertigen, dass wir wichtig sind. ABER wir glauben an die Macht der Kunst, und wir sind der Meinung, dass Kunst den Unterschied machen kann. Vielleicht wird sie die Welt nicht verändern – aber wir sind Dichter, wir müssen doch an den Schmetterlingseffekt glauben, oder?!

Wie können wir also Kunst für mehr Menschen zugänglich machen? Wie können wir Künstlerinnen helfen, ihr Wort in der ganzen Welt zu verbreiten? Wie können wir die Stimmen der Dichterinnen erheben und verstärken?
Die Antwort sollte klar sein: aber da wir Dichterinnen sind, sind wir arm, und da wir arm und Dichterinnen sind, sind wir oft zu spät dran, wenn es um Technik geht, und so dachten wir, jetzt, wo KI „das nächste große Ding“ ist, könnten wir bei dem „vorletzten großen Ding“ mitmachen: einem sozialen Netzwerk!

Ja, ja, wir wissen, was ihr denkt: „Noch eins?!?“ Und ihr fragt euch wahrscheinlich: „Kann es so gut sein wie die anderen?“.
Die Antworten lauten JA und NEIN, aber wir können euch vielleicht zeigen, was wir in unserem Projekt sehen.

Seien wir ehrlich: Wir werden von Nachrichten, Kunst (oder was auch immer die „content creator“ zu tun gedenken… Achtung Ironie!), Ereignissen, Meinungen und allem, was wir dank des Algorithmus durchscrollen, überwältigt; aber wählen WIR aus, was wir erleben, oder wählt jemand (oder etwas) für uns aus? Seht ihr? Der allwissende Algorithmus hat wieder zugeschlagen!

Wenn ihr euch für Poesie interessiert, seid ihr sicher schon einmal auf so etwas gestoßen:
Oh, ich wusste nicht, dass du diese Show machst, warum hast du mir das nicht gesagt?
Auf Facebook?!? Wer ist noch auf Facebook?!? Du bist alt!
Auf Instagram?!? Nicht auf TikTok?!? Du bist zu alt.
Poetry?!?
Poetry Slam? Ist das nicht das, was Rapper machen, wenn sie die Mutter des anderen beleidigen?
Ist das Improvisation? Nein?!? Oh, weil, weißt du, ich gehe montags zu dieser tollen Improvisationssache. Du solltest kommen! Es ist superschlau und lustig und du würdest es lieben. Letztes Mal rief jemand „Deine Mutter!“ als Aufforderung, und…
Wirklich?!? Poesie?!?

Wie auch immer, der Punkt ist: In einer Welt, in der virtuelle Popularität überlebenswichtig zu sein scheint und in der Informationen über das ganze Internet verstreut sind, könnte die Antwort auf die Frage „Wie können Ausenseiter mehr Menschen erreichen?“ einfach lauten: Gebt den Ausenseiter ihren eigenen Platz, und lasst die Leute sehen, was Menschen tun können.

Wäre es nicht einfacher, einen Platz für Poesie zu haben, wo jeder, der sich für Poesie interessiert, Poesie und alles, was mit Poesie zu tun hat, finden kann? Wäre das Publikum nicht größer, wenn jedes Mitglied seine Fans auf eine Plattform einladen würde, auf der sie Werke und Veranstaltungen sowohl ihrer Lieblingsdichter*innen als auch vieler anderer Künstler*innen entdecken können?

Ist es also nur „ein weiteres soziales Netzwerk“? JA – aber es ist auch ein bisschen mehr als das.
Und: „Ist es so gut wie die anderen?“ NEIN… Die Antwort ist immer noch NEIN, sorry, aber hier ist der Grund.
Die kurze Antwort: Wir sind Dichter*innen!
Die lange Antwort: Wir sind nicht wegen des Profits hier. Wir bauen etwas für die Gemeinschaft auf. Wir sind Teil der gleichen Szene, der wir helfen wollen und die wir gerne florieren sehen würden. Wir kennen die Kämpfe der Künstler*innen, weil wir sie selbst durchleben, und so hoffen wir, dass diese Plattform die Dinge für diejenigen, die sich ihr anschließen, einfacher macht.

Wenn uns Poetry Slam etwas gelehrt hat, dann ist es das Gefühl von Familie, das entsteht, wenn man merkt, dass man nicht allein auf der Welt ist. Anderen Dichter*innen zuzuhören, ist immer eine größere geistige Bereicherung als zu konkurrieren oder zu versuchen, der Beste zu sein. Denjenigen, die Slam immer noch als „einen Wettbewerb, bei dem Poesie bewertet wird“ sehen, sagen wir: Kommt zu einem Auftritt, dann zu einem weiteren und zu einem weiteren – irgendwann werdet ihr es verstehen.

Und um die Kunstform zu ehren, die uns dieses Gemeinschaftsgefühl gegeben hat, haben wir unsere Plattform nach der „Fluchtdroge“ benannt, die uns süchtig gemacht hat. Da Slam hauptsächlich ein Live-Erlebnis ist und unsere Plattform sich auf Live-Events konzentriert, nennen wir sie SLAM IN. Und weil wir einfach nur dumm sind, haben wir die italienische Domäne gekauft, dass wir sagen können Slamin.it!

Wenn Ihr das lest, weil wir es euch geschickt haben – oder weil ihr auf diese Seite gestoßen seid, weil ihr euch für Poesie, Slam, Kunst oder einfach nur dafür begeistern, die Welt mit einem Wort zu verändern – dann abonniert unseren Newsletter oder denkt daran, hierher zurückzukehren und die Entwicklung dieser Plattform zu verfolgen, auf der sich Künstlerinnen (um niemanden zu beleidigen und auch die Veranstalterinnen auf die Plattform zu holen, haben wir sie „creator“ genannt) und Publikum treffen, diese Kunstform, die wir (fast) alle lieben, fühlen und leben.

Veröffentlicht: 11. Dezember 2024